Lexikon

Zahnbein, Dentin

Dentin ist die Zahnhartsubstanz, die unterhalb des Schmelzes liegt und den größten Anteil des Zahnes ausmacht. Es hat eine gelbliche Farbe und ist wesentlich weicher als Zahnschmelz. Da ältere Menschen eine viel dünnere Schmelzschicht haben als jüngere, entspricht ihre Zahnfarbe bei weitem mehr der des Dentins. Innerhalb des Dentins befindet sich die Pulpa mit einem Geflecht aus Nervenfasern und Blutgefäßen. Feine flüssigkeitsgefüllte Dentinkanälchen erlauben eine Weiterleitung äußerer Reize, wie Temperaturänderungen, zu den sensorischen Nervenfasern.

Zahnfleischhyperplasie

Als Hyperplasie wird allgemein die Vergrößerung eines Gewebes bezeichnet, die durch eine Zunahme der Zellzahl zustande kommt. Das Zahnfleisch kann durch bestimmte Arzneien, wie Herzmedikamente oder Anabolika, extreme Verdickungen entwickeln. Auch hormonelle Veränderungen während einer Schwangerschaft können die Wucherungen verursachen. Da sie die Mundpflege stark behindern, kommt es schnell zu Entzündungen und Blutungen. Mit einer intensiven Mundhygiene lassen sich die Symptome weitestgehend eindämmen.

Zahnfleischtasche

Zwischen Zahn und Zahnfleisch existiert ein natürlicher Übergang, der nach außen als Furche erkennbar ist. Bei schlechter Mundhygiene und durch den schädigenden Einfluss von Keimen kann sich das Zahnfleisch jedoch von der Zahnoberfläche lösen. Dadurch entsteht eine Tasche, die ein Rückzugsgebiet für Erreger ist und in Richtung Zahnwurzel immer weiter wächst. Bei einer starken Ausprägung kommt es zu einer Parodontitis. Mit einer Sonde misst der Zahnarzt die Taschentiefen und hat somit einen Hinweis auf die Gefährdung des Zahnhalteapparats.

Zahnhals

Der Zahnhals ist der Übergang vom Zahnschmelz zur Zahnwurzel. Im gesunden Zustand bedeckt Zahnfleisch diese Zone. Liegen die Zahnhälse jedoch frei, sind sie häufig die Ursache für überempfindliche Zähne. Zudem haben sie ein hohes Kariesrisiko und sollten nur mit weichen Zahnbürsten gereinigt werden.

Zahnkrone

Als Krone wird der Teil des Zahnes bezeichnet, der bei einem jungen, gesunden Gebiss im Mund sichtbar ist. Sie ist vom Zahnschmelz überzogen und verdankt ihren Namen den Höckern, die sie wie einen majestätischen Kopfschmuck aussehen lassen. Häufig wird der Begriff aber auch für eine künstliche Zahnüberkappung verwandt.

Zahnstein

Wenn Zahnbeläge länger nicht entfernt werden, können sie durch Einlagerung von Mineralien aus dem Speichel zu hartem Zahnstein werden. Zahnstein lässt sich nicht durch Zähneputzen oder Spülen entfernen. Seine raue Oberfläche bietet Bakterien einen optimalen Untergrund und ist somit Ausgangspunkt für neue Beläge. Besonders betroffen sind Zähne im Bereich der Speichelaustrittsstellen, also die unteren Schneidezähne und die Außenseiten der Backenzähne im Oberkiefer. Zahnärzte und Prophylaxehelferinnen können Zahnstein gezielt mit speziellen Instrumenten während einer PZR beseitigen.

Zahnzement

Als Zahnzement wird die äußere Schicht auf der Zahnwurzel bezeichnet. Sie besteht zum größten Teil aus Mineralien, ist aber auch mit Fasern durchwachsen, die den Zahn mit einer federnden Aufhängung im knöchernen Zahnfach verankern. Zahnzement hat eine knochenähnliche Struktur und gehört funktionell zum Zahnhalteapparat.

Zirkontechnik

Zirkon umschreibt alle zahntechnischen Arbeiten, die mit dem Werkstoff Zirkoniumdioxid (ZrO2) gefertigt werden. Seit rund 20 Jahren wird Zirkoniumdioxid in der Zahnheilkunde eingesetzt und begeistert die Fachwelt durch seine hervorragenden Materialeigenschaften als Dentalkeramik. Das Material ist biokompatibel und somit ideal für Allergiker. Es weist zudem eine enorme Härte auf und ist sehr bruchfest. Zirkoniumdioxid wird in Fachkreisen auch "Der weiße Stahl" genannt. Das weiße Material genügt den höchsten ästhetischen Ansprüchen und ist metallfrei. Als Gerüst für Brücken und Kronen erzielt es durch seine weiße Farbe hochwertige ästhetische Ergebnisse. Auch in der Implantologie kommt es bereits zur Anwendung. Bearbeitet werden Zirkoniumdioxidrohlinge mit dem CAD/CAM-Verfahren, wobei sie vollautomatisch maschinell in eine gewünschte Form gefräst werden. Dennoch warten Wissenschaftler mit allzu positiven Bewertungen der Keramik ab, da in vielen Bereichen der Anwendung Langzeitstudien fehlen.

Zyste

Eine Zyste ist ein Hohlraum im Gewebe, der mit Flüssigkeit gefüllt ist. Zysten sind immer mit einer Zellschicht ausgekleidet und stellen somit eine von der Umgebung abgekapselte Geschwulst dar. In der Zahnmedizin treten Zysten häufig im Bereich der Wurzelspitzen auf, wo es auf Grund von abgestorbenem Zahnmark zu entzündlichen Prozessen kommen kann. Zysten bleiben anfangs meist unbemerkt, müssen aber dringend -meist chirurgisch- behandelt werden. Denn Zysten wachsen stetig weiter und schädigen dabei benachbartes Knochengewebe.