Zähneknirschen – Bruxismus
Zahnuntersuchung
Zahnuntersuchung. Bildquelle: Fotolia 7058158. StockArt.

Manche Menschen finden nachts keine Ruhe: Im Schlaf beginnt ihre Kaumuskulatur zu arbeiten, der Unterkiefer wird gegen den Oberkiefer gepresst. Beißend, mahlend reiben ihre Zähne aneinander.

Diese Okklusion bewirkt häufig erhebliche Abnutzungserscheinungen des Zahnschmelzes und der Zahnhöcker. Dabei entstehende Geräusche stören Lebenspartner ähnlich stark wie andere Menschen Schnarchgeräusche - das Problem raubt also nicht nur dem Betroffenen selbst einen erholsamen Schlaf. Dabei ist das Knirschen, Fachleute sprechen von Bruxismus, keine seltene Erscheinung. Laut einer Studie sind mehr als 8 Prozent der Bevölkerung in Mitteleuropa vom Zähneknirschen betroffen. Das Zähnepressen ist demnach die dritthäufigste Schlafstörung.

Zähneknirschen stört nicht nur den gesunden Schlaf

Neben der Schäden an den Zähnen werden auch Kiefergelenk und Kaumuskulatur in Mitleidenschaft gezogen. Nicht selten wachen Knirscher mit Spannungskopfschmerz und verspanntem Nacken auf. Die Ursachen für die nächtliche Kauaktivität sind kaum bekannt. Auffällig ist jedoch, dass bestimmte Faktoren das Knirschen zu begünstigen scheinen.

So sind viele Betroffene Raucher, starke Alkohol- und Kaffeetrinker, viele haben Angststörungen oder stehen längerfristig unter Stress. Neben dem nächtlichen Bruxismus gibt es auch Knirscher, die im wachen Zustand ihre Kiefer gegeneinander pressen. Sie beißen sozusagen „die Zähne zusammen“. Experten sehen bei diesen Patienten ein psychosoziales Problem im Vordergrund und grenzen daher diese Variante von der nächtlichen Erscheinungsform ab.

Psychotherapeuten können helfen

Bruxismus lässt sich nur schwer behandeln, in der Regel helfen Maßnahmen zum Stressabbau und die Vermeidung der oben aufgeführten Faktoren. Psychotherapeuten können hier als Ansprechpartner gute Hilfestellungen leisten. Der Zahnarzt kann zudem feststellen ob möglicherweise ein gestörter Zusammenbiss das Knirschen hervorruft. Außerdem kann er eine Zahnschiene ­– auch Aufbissschiene genannt – anfertigen lassen, die nachts getragen wird und den extrem hohen Druck der Kiefermuskulatur abdämpft.

Knirschen: Schlecht für die Zähne - gut fürs Gehirn

Wenn keine Knirscherschiene getragen wird, hat das Zähneknirschen enorme negative Folgen: Von Rückenschmerzen bis zum starken Verlust von Zahnsubstanz reicht die Schadensliste. Doch einen Nutzen scheint der Kauexzess mit sich zu bringen. Im Gehirn finden Forscher klare Zeichen für Stressabbau.

Das Knabbern an den Fingernägeln, ein unwillkürliches Zähnepressen oder das stundenlange Kauen im Schlaf: Zähneknirschen ist eine Ventilfunktion der Psyche. Wer in Situationen mit hoher emotionaler Belastung steckt, setzt häufig ganz unbewusst sein Kauorgan in Bewegung. Schlechter Schlaf, Verspannungen, Rückenschmerzen und nicht zuletzt massive Schäden an den Zähnen oder am Kiefergelenk sind die Konsequenz. Eine Studie von Dr. Francisco Gomez von der Universität des Baskenlandes belegt nun jedoch: Das Gehirn profitiert von den Kaubewegungen.

Untersuchungen an Nagetieren unterstützen die Hypothese, dass Zähneknirschen zum Teil die Auswirkungen von Stress oder Angst auf den Körper lindern kann. Gomez konnte zeigen, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen der Freisetzung von Dopamin im Vorderhirn und Bruxismus. In einer stressigen Situation werden viele Bereiche des Gehirns aktiviert, wobei verschiedenste Neurotransmitter freigesetzt werden. Auch Dopamin gilt als wichtiger Botenstoff bei der Regulation von Emotionen in Notsituationen und Angst. Dopamin beruhigt den Stressgeplagten und wird oft als Glückshormon beschrieben. Was gegen Zähneknirschen also wirklich hilft, sind das Tragen einer Beissschiene sowie der Abbau von Stress.

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