Zähneputzen will gelernt sein

In kreisenden Bewegungen, hin und her oder doch lieber von oben nach unten? Auch wenn es eigentlich zur Alltagsroutine gehört: Das richtige Zähneputzen will gelernt sein. Denn nur mit einer umfassenden Pflege bleiben die Beißer lange gesund. 32 Zähne wollen täglich gereinigt werden. Daher sollte mindestens zweimal pro Tag – am besten morgens und abends – der Griff zur Zahnbürste erfolgen.

Beim Putzen kommt es dann vor allem auf die richtige Technik an, die jedoch ein Großteil der Deutschen nicht beherrscht, wie eine Studie der Universität Witten/Herdecke und AXA zeigt. 57 Prozent der Befragten putzen ihre Zähne in kreisenden Bewegungen. So haben es viele in der Kindheit gelernt und verinnerlicht. Das ist jedoch laut Prof. Dr. Stefan Zimmer, Inhaber des Lehrstuhls für Zahnerhaltung an der Universität Witten/Herdecke und Erster Vorsitzender der „Aktion zahnfreundlich“, die falsche Technik:

„Eine kreisende Bewegung der Zahnbürste kann das Zahnfleisch verletzen sowie Zahnbelag und Bakterien unter den Zahnfleischrand schieben, wo Entzündungen entstehen können. Außerdem reinigt sie nicht so gut. Die richtige Technik besteht in fegenden und rüttelnden Bewegungen, die das Zahnfleisch schonen und bakteriellen Zahnbelag optimal entfernen.“ Für Kinder bis zum Grundschulalter seien kreisende Bewegungen aber durchaus die richtige Technik, weil sie einfach zu handhaben ist.

Zahnzwischenräume nicht vergessen

Neben der Technik ist die Zeit ein wichtiger Faktor beim Reinigen der Beißer. Im Bundesdurchschnitt ist die Putzdauer laut der Studie allerdings zu gering. Lediglich 40 Prozent aller Befragten nehmen sich für das Putzen ihrer Zähne drei Minuten oder länger Zeit. Darüber hinaus nutzt auch nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten (59 Prozent) Hilfsmittel wie Interdentalbürsten oder Zahnseide für ihre Zahnpflege. Gerade einmal elf Prozent fädelt sie mindestens einmal täglich zwischen die Zähne. Dabei ist Zahnseide unerlässlich, um die Zahnzwischenräume zu reinigen. Denn das schafft auch die beste Putztechnik oder Munddusche nicht.

Laut eines Berichts auf Spiegel Online ist es egal, ob es sich  um gewachste oder ungewachste Zahnseide handelt. Ungewachste beseitige zwar ein bisschen mehr Zahnbelag, aber die gewachste sei leichter zu handhaben und daher immer noch viel besser als darauf zu verzichten. Wer etwas mehr Platz zwischen den Zähnen hat, könne auch auf Interdentalbürstchen zurückgreifen. Für den frischen Atem sorgen neben Mundwasser auch Zungenschaber, da die Ursachen für Mundgeruch häufig auf der Zunge liegen. Denn hier nisten sich Bakterien ein, die für Karies und Parodontitis verantwortlich sind. Daher ist die Zungenreinigung ein wichtiger Teil einer umfassenden Mundhygiene.

Wie sinnvoll ist eine professionelle Zahnreinigung?

In einer schwedischen Langzeitstudie zeigte sich, dass eine regelmäßige PZR wesentlich zum Gebisserhalt beiträgt, berichtet welt.de. Die Studienteilnehmer wurden zunächst sechs, und später bis zu vier Mal jährlich in die Praxis gebeten. Da die PZR nicht zum verpflichtenden Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen gehört, sind diese Zahlen für Deutschland zwar hoch gegriffen.

Dennoch gilt: Gerade bei Patienten mit Handicap, die ihre Zähne nicht mehr so gründlich putzen können, kann eine PZR durchaus den gewünschten Erfolg bringen. Darüber hinaus beseitigt die PZR Beläge an Stellen, an die man selbst nur schwer herankommt.

Weitere Informationen zur Studie.  Zum Artikel auf Spiegel Online gelangen Sie hier.